Fall 8: Der Weihnachtskottan

 

Zürich, 24.Dezember 2016: In der Limmatstadt regierte das Verbrechen. Es ist dem unerschrockenen Polizeipräsident Pilch und seinen drei Mitarbeitern der Kripo Zürich zu verdanken, dass die Bewohner der Zwinglistadt friedliche Feiertage verbringen dürfen.

 

 

Präsident Pilch tritt vor seine Mannschaft, als da wären Mayor Kottan, Adjutant Schremser und Aspirant Schrammel: „Meine Herren, mein erfolgreichstes Jahr geht zu Ende, 7 Mordfälle von 7 Mordfällen wurden aufgeklärt, Weltklasse in Zürich. Die Welt geht unter, aber wir lösen unsere Fälle, so soll es sein.“

 

Resigniert schauen sich die drei Zuhörer an und hoffen, noch vor Silvester zuhause zu sein.

 

Sie sehen einen Goldstreifen mehr an meinem Revers, Stadtrat Wolff hat ihn persönlich angebracht...(Eine Stunde später)...Ich kann nun aber leider nicht länger meine kostbare Zeit mit ihnen verbringen, die internationale Presse erwartet mich zu einem Jahresrückblick.“

 

Nachdem Pilch um die Ecke verschwunden ist, den Kaffeeautomaten keines Blickes würdigend, summt das alte Geschäftsgeschwür, das Natel von Mayor Kottan: „Wir haben einen Weihnachtsfall. Ein Weihnachtsmann ist verschwunden!“

 

Während der umgehend einberufenen Weihnachtssondertaskforce unter dem Vorsitz von Präsident Pilch, äussert dieser die Vermutung, dass der Weihnachtsmann ganz sicher von arabischen Extremisten entführt und enthauptet worden sein muss. Er werde alle Hebel in Bewegung setzen, um alle Araber ausweisen zu lassen, wenn nötig mit einer Volksinitiative. Um dem ganzen Schwung und Druck zu verleihen, sei allenfalls eine Initiative nötig, die seiner Initiative Vorrang vor allen anderen Initiativen gebe, selbst wenn es sich um Durchsetzungsinitiativen frühere Initiativen handeln sollte.“

  

Kottan und Entourage sitzen in der Reinfeldner Bierhalle, nicht unbedingt in heiterer Stimmung wegen der bevorstehenden Festtage, da sehen sie im Fernsehen einen Weihnachtsmann, der eine Ansprache hält: „Mein grösster Wunsch für 2017 ist, dass die Menschen friedlich zusammenleben, dass sich unsere Gemeinschaft mit der FIFA versöhnt und seinen verlorenen Sohn wieder in unserer Mitte aufnimmt. Schliesslich hat er aus einem kleinen Verband einer ernstzunehmenden Sportart ein Milliarden Unternehmen einer ernstzunehmenden Sportart gemacht.“

 

An der früh abendlichen Sondersitzung der Weihnachtssondertaskforce ergreift Präsident Pilch das Wort: „Ich werde Sepp begnadigen und am heiligen Abend persönlich bei mir bewirten.“

 

Im Fernsehen wird derweil der Weihnachtsmann überwältigt, unter der Kapuze ist Klaus Stölker!

 

Pilch resümiert und spricht: „Mein Gott: Schon 8 gelöste Fälle! Auch ich möchte mich in dieser Stunde grosszügig zeigen, und ihnen allen, insbesondere Mayor Kottan, alle Minuspunkte, die sich im Jahre 2016 angesammelt haben, streichen.“

 

Kottan nimmt eine Baumnuss vom Tisch: „Na, wenn das keine schönen Weihnachten sind, alle Minuspunkte weg. Ich spendiere ein Grosses im 'Weissen Wind'.“

 

Das Knacken der Nuss halt durch die Gänge des Kriminalgebäudes an der Sihl, und betont auch akustisch die weihnachtliche Sentimentalität, mit der die drei das Haus verlassen um sich der garstigen Witterung einer unterkühlten Wirtschaftsmetropole zu überlassen.

 

Schreibbüro Toni Saller: b-schreiben.ch, tonisaller@hotmail.com

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